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Lenkrad geworfen. Seine
Arme kamen reflexartig hoch, fingen sein Gewicht ab, milderten den Stoß...
Amy jedoch hatte nichts, woran sie sich hätte festhal-
ten können.
Sie flog nach vorn, die Windschutzscheibe explodierte um sie herum, und sie
schrie und wirbelte über die kurze
Motorhaube des Wagens hinaus und schlug, sich win-
dend und blutend, hinter der Mauer auf.
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CHILDES lehnte sich vor, stützte den Kopf in beide
Hände, und das dumpfe Pochen in seinem Schädel ver-
ursachte eine schreckliche Übelkeit. In seiner Brust rumorten Schmerzen, und
er begriff, daß ihn dort das
Lenkrad getroffen hatte... Quetschungen, sagte er sich.
Aber trotz allem hatte er Glück gehabt. Im Gegensatz zu
Amy.
Am Ende des langen Korridors schwang eine Doppel-
tür auf, und ein Mann in einem weißen Kittel tauchte auf.
Der Arzt bemerkte Childes, der auf der gepolsterten Bank wartete, und schritt
zielstrebig auf ihn zu, wurde jedoch von einer Krankenschwester angesprochen.
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Gleich darauf eilte die Schwester weiter und verschwand durch die Tür, die vor
wenigen Sekunden den Arzt ausgespuckt hatte.
Childes wollte aufstehen.
»Bleiben Sie sitzen, Mr. Childes«, rief Dr. Poulain und sagte, als er ihn
erreichte: »Ich habe mir ein paar Minuten
Ruhe weiß Gott verdient das war ein Tag!« Er setzte sich und stieß einen
dankbaren Seufzer aus. »Allerdings nicht nur für mich. Sie haben auch einiges
erlebt, wie mir scheint.« Er musterte Childes eingehend; ein sehr profes-
sioneller Blick. »Wird Zeit, Sie mal genauer anzusehen«, meinte er.
»Sagen Sie mir, wie es ihr geht, Doktor.«
Poulain schob die Finger durch seine zerzausten, vor-
zeitig ergrauten Haare und blinzelte ihn hinter seiner goldgeränderten Brille
hervor an. »Miss Sebire hat einige
Fleischwunden davongetragen... Gesicht, Hals, Arme.
Wir müssen davon ausgehen, daß sie eine oder zwei kleine Narben als Andenken
behalten wird. Außerdem mußten wir ihr ein paar Glassplitter aus dem Auge ent-
fernen aber regen Sie sich nicht auf, sie haben die skle-
rotische Schicht nicht durchschlagen, und sie waren weit
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genug von Iris oder Pupille entfernt. Daher dürfte ihr
Sehvermögen nicht beeinträchtigt worden sein. Eine rein oberflächliche
Verletzung, sozusagen.«
»Gott sei Dank.«
»Ja, ihm ist wirklich zu danken. Ich wünschte, die
Regionalregierung würde dem Beispiel des Festlands fol-
gen und die Gurtpflicht einführen, aber ich bin sicher, daß die Herren noch
jahrelang zaudern werden.« Er schüttelte den Kopf.
»Abgesehen davon hat sich Miss Sebire das Hand-
gelenk gebrochen und ein paar ernsthafte Quetschungen und Rippen- und
Beinverletzungen zugezogen. Trotzdem würde ich sagen, das Mädchen hat
unverschämtes Glück gehabt, Mr. Childes.«
Endlich konnte Childes aufatmen. Es wurde ein sehr langer Seufzer. Er stützte
den Kopf wieder in die Hände.
»Kann ich zu ihr?« fragte er, als er den Arzt schließlich wieder ansah.
»Ich fürchte, nein. Ich möchte, daß sie sich ausruht. Ich habe ihr ein
Sedativum gegeben. Inzwischen wird sie schlafen, denke ich. Aber sie hat mich
nach Ihnen gefragt, und ich sagte ihr, daß alles in Ordnung ist. Miss
Sebire schien darüber sehr froh zu sein.«
Plötzlich fühlte sich Childes endgültig total erschöpft.
Er sah, wie seine Hände dicht vor seinen Augen unkon-
trollierbar zitterten.
»Kommen Sie, ich würde Sie gern untersuchen«, drängte Dr. Poulain.
»Möglicherweise sind Sie doch nicht ganz so glimpflich davongekommen, wie Sie
annehmen. Da entwickelt sich gerade ein ziemlich schlimmer blauer Fleck auf
Ihrer Wange, und eine Seite ihrer Unterlippe ist gewaltig geschwollen.«
Childes tastete über sein Gesicht und zuckte zusam-
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men, als seine Finger die Prellung fanden. »Ich muß den
Kopf gedreht haben, als ich gegen das Lenkrad geknallt bin«, vermutete er und
berührte todesmutig die auf-
geblähte Lippe.
»Atmen Sie tief ein und sagen Sie mir, ob das weh tut«, verlangte Dr. Poulain.
Childes gehorchte. »Fühlt sich steif an, es ist nichts weiter«, versicherte
er, nachdem er wieder ausgeatmet hatte.
»Hm. Kein stechender Schmerz?«
»Nein.«
»Trotzdem...«
»Ich bin in Ordnung. Ein wenig wackelig auf den Bei-
nen vielleicht, aber...«
Der Arzt lachte kurz auf. »Mehr als nur ein bißchen, würde ich sagen. Sie sind
ein Nervenbündel. Heute nach-
mittag, als sie mit der Schülerin herkamen wie hieß sie noch? Jeanette, ja,
Jeanette... wollte ich Ihnen ein leichtes
Beruhigungsmittel verpassen, aber Sie haben abgelehnt. [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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Lenkrad geworfen. Seine
Arme kamen reflexartig hoch, fingen sein Gewicht ab, milderten den Stoß...
Amy jedoch hatte nichts, woran sie sich hätte festhal-
ten können.
Sie flog nach vorn, die Windschutzscheibe explodierte um sie herum, und sie
schrie und wirbelte über die kurze
Motorhaube des Wagens hinaus und schlug, sich win-
dend und blutend, hinter der Mauer auf.
280
CHILDES lehnte sich vor, stützte den Kopf in beide
Hände, und das dumpfe Pochen in seinem Schädel ver-
ursachte eine schreckliche Übelkeit. In seiner Brust rumorten Schmerzen, und
er begriff, daß ihn dort das
Lenkrad getroffen hatte... Quetschungen, sagte er sich.
Aber trotz allem hatte er Glück gehabt. Im Gegensatz zu
Amy.
Am Ende des langen Korridors schwang eine Doppel-
tür auf, und ein Mann in einem weißen Kittel tauchte auf.
Der Arzt bemerkte Childes, der auf der gepolsterten Bank wartete, und schritt
zielstrebig auf ihn zu, wurde jedoch von einer Krankenschwester angesprochen.
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Gleich darauf eilte die Schwester weiter und verschwand durch die Tür, die vor
wenigen Sekunden den Arzt ausgespuckt hatte.
Childes wollte aufstehen.
»Bleiben Sie sitzen, Mr. Childes«, rief Dr. Poulain und sagte, als er ihn
erreichte: »Ich habe mir ein paar Minuten
Ruhe weiß Gott verdient das war ein Tag!« Er setzte sich und stieß einen
dankbaren Seufzer aus. »Allerdings nicht nur für mich. Sie haben auch einiges
erlebt, wie mir scheint.« Er musterte Childes eingehend; ein sehr profes-
sioneller Blick. »Wird Zeit, Sie mal genauer anzusehen«, meinte er.
»Sagen Sie mir, wie es ihr geht, Doktor.«
Poulain schob die Finger durch seine zerzausten, vor-
zeitig ergrauten Haare und blinzelte ihn hinter seiner goldgeränderten Brille
hervor an. »Miss Sebire hat einige
Fleischwunden davongetragen... Gesicht, Hals, Arme.
Wir müssen davon ausgehen, daß sie eine oder zwei kleine Narben als Andenken
behalten wird. Außerdem mußten wir ihr ein paar Glassplitter aus dem Auge ent-
fernen aber regen Sie sich nicht auf, sie haben die skle-
rotische Schicht nicht durchschlagen, und sie waren weit
281
genug von Iris oder Pupille entfernt. Daher dürfte ihr
Sehvermögen nicht beeinträchtigt worden sein. Eine rein oberflächliche
Verletzung, sozusagen.«
»Gott sei Dank.«
»Ja, ihm ist wirklich zu danken. Ich wünschte, die
Regionalregierung würde dem Beispiel des Festlands fol-
gen und die Gurtpflicht einführen, aber ich bin sicher, daß die Herren noch
jahrelang zaudern werden.« Er schüttelte den Kopf.
»Abgesehen davon hat sich Miss Sebire das Hand-
gelenk gebrochen und ein paar ernsthafte Quetschungen und Rippen- und
Beinverletzungen zugezogen. Trotzdem würde ich sagen, das Mädchen hat
unverschämtes Glück gehabt, Mr. Childes.«
Endlich konnte Childes aufatmen. Es wurde ein sehr langer Seufzer. Er stützte
den Kopf wieder in die Hände.
»Kann ich zu ihr?« fragte er, als er den Arzt schließlich wieder ansah.
»Ich fürchte, nein. Ich möchte, daß sie sich ausruht. Ich habe ihr ein
Sedativum gegeben. Inzwischen wird sie schlafen, denke ich. Aber sie hat mich
nach Ihnen gefragt, und ich sagte ihr, daß alles in Ordnung ist. Miss
Sebire schien darüber sehr froh zu sein.«
Plötzlich fühlte sich Childes endgültig total erschöpft.
Er sah, wie seine Hände dicht vor seinen Augen unkon-
trollierbar zitterten.
»Kommen Sie, ich würde Sie gern untersuchen«, drängte Dr. Poulain.
»Möglicherweise sind Sie doch nicht ganz so glimpflich davongekommen, wie Sie
annehmen. Da entwickelt sich gerade ein ziemlich schlimmer blauer Fleck auf
Ihrer Wange, und eine Seite ihrer Unterlippe ist gewaltig geschwollen.«
Childes tastete über sein Gesicht und zuckte zusam-
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men, als seine Finger die Prellung fanden. »Ich muß den
Kopf gedreht haben, als ich gegen das Lenkrad geknallt bin«, vermutete er und
berührte todesmutig die auf-
geblähte Lippe.
»Atmen Sie tief ein und sagen Sie mir, ob das weh tut«, verlangte Dr. Poulain.
Childes gehorchte. »Fühlt sich steif an, es ist nichts weiter«, versicherte
er, nachdem er wieder ausgeatmet hatte.
»Hm. Kein stechender Schmerz?«
»Nein.«
»Trotzdem...«
»Ich bin in Ordnung. Ein wenig wackelig auf den Bei-
nen vielleicht, aber...«
Der Arzt lachte kurz auf. »Mehr als nur ein bißchen, würde ich sagen. Sie sind
ein Nervenbündel. Heute nach-
mittag, als sie mit der Schülerin herkamen wie hieß sie noch? Jeanette, ja,
Jeanette... wollte ich Ihnen ein leichtes
Beruhigungsmittel verpassen, aber Sie haben abgelehnt. [ Pobierz całość w formacie PDF ]