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abzuwehren nützte nichts. Er war so stark, daß es für ihn keine wirksame Behinderung gab.
»Mehr!« rief er unermüdlich nach jedem Debakel.
»Diesen Mann müssen wir haben!« sagte Sol.
»Wir haben niemanden, der ihn besiegen kann«, erwiderte Tyl. »Er hat ja schon neun unserer
Besten erledigt und spürt noch immer keine Müdigkeit. Ich könnte ihn zwar mit demSchwert
töten; doch ohne Blutvergießen kann ich ihm nicht beikommen. Tot nützt er uns nichts.«
»Man müßte ihmmit der Keule entgegentreten«, sagte Sos. »Das ist die einzige Waffe, die
genügend Masse hat, um ihn zu bremsen. Eine starke, agile und ausdauernde Keule.«
Tyl starrte vielsagend die drei besten Keulenkämpfer an, die sich auf Bogs Seite beimRing
aufgestellt hatten. Alle trugen Verbände. »Wenn unsere Spitzenkämpfer so aussehen, dann neh-
men wir einen unqualifizierten Krieger«, bemerkte er.
»Ja«, sagte Sol und stand auf.
»Einen Moment«, riefen beide Männer. »Riskiert es nicht selbst«, fügte Sos hinzu. »Für Euch
steht zuviel auf dem Spiel.«
»Der Tag, an demmich ein Mann mit irgendeiner Waffe besiegt«, sagte Sol ernst, »ist der
Tag, an dem ich zum Berg gehe.« Er nahm seine Keule und trat in den Ring.
»Der Herr selbst!« rief Bog, als er ihn erkannte. »Guter Kampf?«
»Er hat nicht mal Bedingungen gestellt«, knurrte Tyl. »Das wird bloß ein Kampf Mann gegen
Mann!«
»Guter Kampf«, sagte Sol und trat in den Ring.
Sos stimmte ihmbei. Es war eine sträfliche Verschwendung, Sol in demungestümen Streben
nach einemReich in den Ring zu lassen, wenn es umweniger als einen ganzen Stammging. Ein
Unfall war ja nicht auszuschließen. Doch hatten sie schon länger merken müssen, daß ihr
Anführer jetzt andere Dinge imKopf hatte als sein Reich. Sol wollte seine Männlichkeit durch
Kampfkraft unter Beweis stellen. In diesem Punkt durfte er nicht den leisesten Zweifel
aufkommen lassen, auch nicht bei sich selbst. Er hatte sein Training regelmäßig betrieben und
seine Körper in Form gehalten.
Vielleicht konnte ihm nur ein Waffenloser wie Sos nachfühlen, wie tief die Narben jenes
anderen Mangels reichten.
Bog stürzte sich mit seinemtypischen Windmühlenangriff auf den Gegner. Sol parierte und
wich gekonnt aus. Bog war weitaus größer, doch Sol war flinker und parierte die gefährliche
Schwünge, bevor sie zu voller Wucht gediehen waren. Er duckte sich unter einemHieb und
erwischte mit jedemkurzen präzisen Schlag, den Sos bei ihmschon kannte, Bog seitlich am
Kopf. In Sols Hand war die Keule keine plumpe oder gar langsame Waffe.
Der Riese nahmden Schlag hin, ohne ihn zu bemerken. Er holte, ohne zu zögern, wieder aus
und lächelte dabei. Sol mußte rücklings ausweichen und sehr geschickt agieren, umnicht aus
dem Ring gedrängt zu werden. Bog setzte ihm hart zu.
Sols Strategie war denkbar einfach. Er sparte Kraft und ließ den anderen nutzlos Energie
verschwenden. Wennsich eine Blöße in der Deckung bot, schlug er mit der Keule zu, traf Kopf,
Schulter oder Bauch und schwächte den Gegner damit noch mehr. Das war eine gute Taktik -
nur ließ Bog sich eben nicht schwächen. »Gut!« grunzte er, wenn Sol getroffen hatte, und holte
von neuem aus.
Eine halbe Stunde verging, während der ganze Stammsich staunend umdie Arena sammelte.
Sie alle kannten Sols Können. Bogs nicht erlahmende Kraft war ihnenein Rätsel. Die Keule war
eine massive Waffe und schien mit jedemSchwung schwerer zu werden. Längere Handhabung
ließ den Armunweigerlich ermatten, doch Bog wurde weder langsamer noch zeigte er Ermü-
dung. Woher kam seine Ausdauer?
Sol hatte die Abwartemethode satt. Er ging zumAngriff über. Jetzt schlug er ähnlich wie Bog
umsich und zwang den Größeren zu Defensivmaßnahmen. Diese sah man bei Bog jetzt zumer-
stenmal. Bis jetzt hatte man nur gesehen, daß Bog keine Verteidigung kannte, weil er sie nie
gebraucht hatte. Es zeigte sich, daß er in der Verteidigung ungeübt war und mit voller Wucht
einen Schlag seitlich an den Hals bekam.
Sos rieb sich mitfühlend den Nacken, als er sah, daß Bog vor Schmerz zusammenzuckte. Der
Schlag hätte ihn für den Rest des Tages außer Gefecht setzen können. Das war jedoch nicht der [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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